Cardiac Arrest Center – Ein lebenswichtiger Gewinn für Patienten

Der plötzliche Herz-Kreislauf-Stillstand ist ein dramatischer medizinischer Notfall. Er zählt zu den häufigsten Todesursachen. Deshalb ist spezialisierte Hilfe hier im wahrsten Sinne des Wortes (über)lebenswichtig.

Das Christliche Klinikum Unna mit seinen Kliniken für Kardiologie sowie der Notfall- und Intensivmedizin ist auf die betroffenen Patienten in diesen hochakuten Notfallsituationen besonders gut vorbereitet. Als so genanntes Cardiac Arrest Center - „Cardiac Arrest“ ist die internationale Bezeichnung für Herzstillstand - ist das CKU Mitte zertifiziert.
„Das besondere ist: Wir arbeiten hier in enger Vernetzung. Vom Rettungsdienst über die Zentrale Notaufnahme, die Kardiologie und die Intensivmedizin ist die Zusammenarbeit für die Patienten mit plötzlichem Herztod qualitativ sehr gut“, betont Oberärztin Sandra Maiworm. Eben genau diese Qualität wurde dem Unnaer Klinikum im Rahmen der Zertifizierung vom „German Resuscitation Council“, dem Deutschen Rat für Wiederbelebung, attestiert.

Unbestritten ist in der Fachwelt: Kommen Patienten nach einer erfolgreichen Reanimation durch Laien oder den Rettungsdienst ins Krankenhaus, hängt die weitere Prognose im Wesentlichen von der Fachkompetenz und der Ausstattung der weiterbehandelnden Klinik ab. „Hier im CKU stehen sehr gute Expertinnen und Experten sowie die notwendigen Strukturen zur Verfügung“, schildert Chefarzt PD Dr. Georg Nölker. Neben der kompetenten Behandlung in der ZNA und im Herzkatheterlabor geht die Versorgung durch spezialisierte Mediziner und Pflegende auf der Intensivstation nahtlos weiter.
„Beispielsweise verfügen wir über die Möglichkeit der therapeutischen Hypothermie. Hierbei wird die Körpertemperatur bei reanimierten Patienten kontrolliert unter 36 Grad gehalten.“ Oberärztin Maiworm, die die internistische Leitung der Intensivstation hat, erklärt warum das notwendig ist: „Die Absenkung der Körpertemperatur verlangsamt den Stoffwechsel. Die Organe benötigen weniger Sauerstoff, womit die Gefahr von Gehirnschädigungen nach einer Reanimation deutlich verringert wird.“

Die ECMO ergänzt ebenfalls das Spektrum an intensivmedizinischen Möglichkeiten am CKU Mitte. Dieses Verfahren unterstützt oder übernimmt sogar die Herz- und Lungenfunktion außerhalb des Körpers. „Auch dies kann nach einem Herzversagen zwingend lebenswichtig sein,“ schildert Sandra Maiworm. Gelingen können alle Therapieangebote darüber hinaus nur, da das Team aus Medizinern und Pflegenden Hand in Hand bestens qualifiziert ist und versiert miteinander agiert.

Nahezu einmal in der Woche wird erreicht ein Patient nach Herz-Kreislauf-Stillstand und (erster) Reanimation über den Rettungsdienst das CKU. „Unser Haus ist daher als zertifiziertes Cardiac Arrest Center eine sehr gute Anlaufstelle“, betont Chefarzt PD Dr. Nölker.

Das beweist jetzt auch eine aktuelle Statistik des Deutschen Reanimationsregisters mit Daten aus dem Jahr 2022. So ist die sogenannte 24-Stunden-Überlebensrate im CKU mit 70,7% über dem Durchschnitt in Deutschland, der bei 61,1% liegt. Während im CKU 58,8% durch eine qualitativ hochwertige Koronarangiographie behandelt wurden, liegt auch diese Zahl im Bundesdurchschnitt mit 42,3% darunter. Und insbesondere die wichtige therapeutische Hypothermie wird im Unnaer Klinikum bei 56,1% der Patienten angewandt. Hier liegt die Durchschnittszahl anderer Kliniken bei 38,2%

Auf dem Foto v.l.:
Nadine Berghaus, Pflegerische Leitung ICU
Patientin Caren Schneider
CA PD Dr. Georg Nölker
Sandra Maiworm, OÄ, Leitung ICU

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